Das Privacy Magazine "prima" wird vom Berliner Datenschutzbeauftragten zusammengestellt und herausgegeben. Die regelmäßigen - an Wochentagen täglichen - Ausgaben enthalten eine Übersicht von datenschutzrelevanten Berichten der (von uns) ausgewählten Berliner und überregionalen (deutschen) Presse.

Abkürzungen der ausgewerteten Tageszeitungen

Ausgabe vom 1. Dezember 1998

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"Schlimmer als der deutsche Lauschangriff / Die EU will alles von den Bürgern wissen: Nicht nur Kontonummer, Paßwörter und Gebühr
Der neue satellitengestützte Telefonverkehr und das Internet läßt die Fahnder der europäischen Länder erschauern. Sie fürchten, beim Lauschen zu kurz zu kommen. Datenschützer hingegen kritisieren den Datenhunger der Strafverfolgungsbehörden. Ein am Wochenende bekanntgewordener Entwurf des Rates der Europäischen Union sieht europaweit den Zugriff der Sicherheitsbehörden auf Kontoverbindungsdaten, die Gebührenberechnung des Überwachten und sogar den Zugriff auf Paßwörter und andere Zugangscodes vor. ... ...Entwurf, der von einer 'Enfopol' genannten Arbeitsgruppe... ... Der schleswig-holsteinische Landesbeauftragte für den Datenschutz, Hartmut Bäumler, befürchtet, daß sich anhand der erfaßten Daten 'ein detailliertes Persönlichkeitsbild' des Überwachten erstellen läßt. Bäumler vermißt in dem erst jetzt bekanntgewordenen Ratsentwurf jedwede 'notwendige Sensibilität'. Der Entwurf hinterlasse den Eindruck, daß das Fernmeldegeheimnis hinter anderen Interessen zurückstehen solle. Kritik äußert auch der SPD-Medienexperte Jörg Taus an den Überwachungsplänen. Der Enfopol-Entwurf stelle alle deutschen Bestimmungen zum Lauschangriff in den Schatten. ... Die Meldungen, wonach die deutschen Minister Herta Däubler-Gmelin und Otto Schily schon demnächst in Brüssel mit ihren europäischen Amtskollegen darüber entscheiden sollen, ließen sich nicht erhärten." taz 1.12.98 S. 6

"DATENSCHUTZ:
Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz, Joachim Jacob, hat EU-Pläne für Erleichterungen beim Lauschangriff zurückgewiesen. ... Jacob sagte am Montag, der Richtervorbehalt stelle sicher, daß polizeiliche Ermittlungen einer Kontrolle unterliegen." BerlZtg 1.12.98 S. 5

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"Bundesregierung soll Berliner Polizei nach Umzug finanziell unterstützen / SPD-Fraktionschef Böger will mehr Geld für hauptstädtische Aufgaben / Gegen Todesschuß-Gesetz
BERLIN. ... Böger und seine SPD-Experten lehnen ferner die CDU-Forderung nach verdachtsunabhängigen Polizeikontrollen durch Videoüberwachung ab. Der personelle und technische Aufwand sei hoch, aber davon würden noch keine Täter gefaßt. Die SPD befürwortet verstärkte Polizeipräsenz und Kontrollen, aber lagebedingt aufgrund bestimmter Anhaltspunkte und auf Anordnung des Polizeipräsidenten, nicht jedoch automatisch durch Videokameras." Tsp 1.12.98 S. 10

"Innere Sicherheit / Klaus Böger gegen Todesschußregelung
... Fraktionsvorsitzender der SPD, Klaus Böger, ... ... So haben sich die InnenpolitikerInnen der Großen Koalition jüngst auf die Einführung von Elementen der Schleierfahndung im Asog geeinigt. Dazu sagte Böger, er halte verdachtsunabhängige Kontrollen, wie sie jetzt geplant seien - nur lagebedingt -, für sinnvoll. Eine Videoüberwachung auf zentralen Plätzen der Stadt, wie von der CDU gefordert, lehne er jedoch ebenso wie die ExpertInnen seiner Fraktion aus pragmatischen - nicht ideologischen - Gründen ab." taz 1.12.98 S. 17

"SPD will Geld aus Bonn für Berlins Polizei / Böger-Initiative mit Ansichten zur inneren Sicherheit
... MdA Heidemarie Fischer verwies darauf, daß auch städtbauliche Aspekte Kriminalität verringern könnten. ... Deshalb sei dort die von der CDU gewünschte Videoüberwachung überflüssig." ND 1.12.98 S. 17

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"Keine Daten über prügelnden Polizisten / Generalstaatsanwalt soll geänderte Eintragungen zugunsten eines Beamten prüfen
Stimmen die Vorwürfe des Rechtsanwalts Ferdinand von Schirach, droht der Polizei und Justiz der Hauptstadt ein neuer Skandal. Beide Institutionen stehen nach Ansicht von Schirach im Verdacht, ihre Datensysteme zugunsten eines Polizisten, der von Kollegen der Körperverletzung im Amt beschuldigt wurde, manipuliert zu haben. ... ...weder im Polizeicomputer noch bei der Staatsanwaltschaft liegt irgend etwas gegen den rabiaten Polizisten vor: Nach Auskunft von Rechtsanwalt von Schirach wurde keiner der Beamten der 23. Einsatzhundertschaft in dem Informationssystem der Staatsanwaltschaft geführt, obwohl deren Namen und Dienstgrade längst feststanden. Im Datenerfassungssystem der Polizei gebe es statt einer Eintragung zu dem prügelnden Polizisten den Vermerk 'keine Straftat'." taz 1.12.98 S. 18

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"RAF-Verteidiger stellen Strafantrag gegen Justiz
...wegen eines 'Focus'-Berichts... ..., die Anzeige richte sich gegen die Verwendung von Abhörprotokollen. Darin hatte das Magazin wörtlich aus einem angeblichen Gespräch zwischen dem ehemaligen RAF-Mitglied Christian Klar und einem Besucher zitiert. Die Verteidiger sehen in der angeblichen Besucherüberwachung und deren Veröffentlichung einen Verstoß gegen die Straftatbestände 'Vertraulichkeit des Wortes' und 'Verletzung von Privatgeheimnissen'." Tsp 1.12.98 S. 4

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"Zeugen werden besser geschützt
... An diesem Dienstag tritt das erweiterte Zeugenschutzgesetz in Kraft, das unter anderem Vernehmungen mit der Videokamera zuläßt." taz 1.12.98 S. 6

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